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Sonntag, Juli 09, 2006

Wöu ig ä Büezer bi

Wieder auf dem Weg nach Zürich. Der Kanton Aargau zieht an mir vorbei - hinter mir das Berner Oberland. In meinem Rucksack dreckige Unterhosen, stinkende Socken, meine Steuererklärung die schon längst fällig wäre und neben mir eine halb volle Flasche Bier. Meine Finger sind noch dreckig, verschlissen, geziert von Schnittwunden und Platern. Doch eins nach dem anderen. Am 26. Juli (Vor 2 Wochen) musste ich kurzfristig in mein Zivildienst einrücken: Katastrophenbehebung in Grindelwald. Nur leider wusste ich vor zwei Wochen noch nichts davon und bin daher erst am Dienstag hinaufgefahren. Ich sollte mir wohl wirklich mal eine Agenda zulegen. Naja, that's me... Ich will mein Leben so spannend wie möglich gestalten. An dieser Stelle wäre der Spruch mit der Schachtel Schkolade angebracht, nicht wahr?

Egal, kaum war ich oben, drückte man mir einen Pickel in die Hand und ich fing an heruntergestützte Felsbrocken, welche zum Teil tief in der Schlammschicht vergraben sind, aus zu heben. Wer mich kennt, wird sich das kaum vorstellen können. Ich als "Sprienzel", als wohl unsportlichste Person im ganzen Lande am Büezä. Aber ich glaube ich hab einige mit meinen Leistungen Überrascht. Doch was wirklich taff war, waren die unzähligen Partynächte mit den Jungs. "Wär cha feschtä, cha ou büezä" - so sagt man da oben, denn nicht nur in der RS wird einem das Saufen beigebracht. Anscheinend mussten wir unseren Ruf als Zivi-Weicheier hier oben mit dem Saufen aufpeppen. Ja, im tiefsten berner Oberland denkt man Anders. So wurden wir des öfteren, wenn auch halbironisch gemeint, als halbe Männer bezeichnet. Der Abwart unserer Unterkunft meinte sogar was uns fehlen würde wäre ein anständiger, Bajonettschwingender Korporal der uns Manieren beibringen solle. Dem hätte ich am liebsten ins Gesicht gekotzt! Ich glaube wir haben einen bleibenden Eindruck im Dorf hinterlassen. Wenn auch des öfteres nicht unbedingt im positiven Sinne. Doch Dankbarkeit, vor allem von der Seite der Bergbauern, bekamen wir klar zu spüren. Gutes Essen und ein schier unbegrenzter Nachschub an Büezerjoghurt. Merci!

In allem und ganzen, eine tolle Erfahrung. Doch mehr als 2 Wochen hätte ich diesen Spass wohl kaum ausgehalten. Wir Asiaten vertragen nicht so viel Alkohol.

1 Comments:

Anonymous Anonym said...

Looks nice! Awesome content. Good job guys.
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8:17 PM, August 11, 2006  

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