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Donnerstag, Juli 27, 2006

Der erste Kampf

Was ist die wichtigste Funktion deines Handys?
Die Fotofunktion? SMS, MMS, Video-Abspiel-Funktion?
Für mich ist es die Snooze-Funktion! Was für eine geniale Erfindung!
Ihr kennt das sicher auch, diese Morgen an denen man einfach nicht aufstehen kann und genau dann, wenn es ganz schlimm um mich steht und der Natel-Wecker geht, gibt mir der Snoooooze eine zweite Chance!

Früher als ich noch diese paranoid machenden Pieep-Wecker hatte, oh wie ich diese Geräusch hasse, schlug ich immer mit voller Wucht drauf, als er mich aus meinen Träume riss... und dann geschieht es, man steht nicht sofort auf und der Schlaf fesselt einem wie eine Schlingpflanze an das Bett und lockt mit seinen süssen Früchten und schwubs bin ich schon wieder in meinem Traum mitten in... (das geht euch jetzt wirklich nix an).

Dies ist absolut Karriere-Zerstörend!! Natürlich konnte ich nicht ohne Taten bleiben. Also entschloss ich mich für die ziemlich Massochistische Variante des "Wecker ausser Reichweite stellen" damit ich gezwungen war aufzustehen! Hart aber effektiv! Das scheiss gepiepe kannst du einfach nicht lange ertragen. Das Geräusch weckt den Hulk in mir!
Das meine Wecker mich nicht lange überlebten liegt auf der Hand, weshalb ich mir nie einen Radio-Wecker gekauft habe, ist jedoch ein Rätsel!
Auf jedenfall rettet mich heute mein neues Natel mit der Snoooze-Funktion.

1. Status Tiefschlaf: Musik erklingt - Noch zu schwer aufzustehen.
2. 10min später, nur noch leichter Schlaf: Musik erklingt - Bett ist noch immer zu kuschelig.
3. Schon halb wach, der Tag hat schon halb begonnen, aufstehen ist ausser bei einem üüblen Hangover nun keine Qual mehr.

Und Michi? Der hört vom Zeitpunkt wo ich aufstehe bis ich aus dem Haus gehe (30min - 1h) Musik, lässt sich aber nicht blicken.
Und Roman? Der ist irgendwo... nur nicht auf!
Doch irgendwie gelingt es beiden doch ins Büro zu kommen, da meine Emails recht bald beantwortet werden...

Jeder hat wohl seine eigene Methode entwickelt, den ersten Kampf zu gewinnen...

Freitag, Juli 21, 2006

Life's a Game

Wir hatten einen netten Abend vorgestern. Mit unserem Gast Daim assen wir Rösti mit Bratwurst (bzw. furztrockenes Vegi-Geschnetzeltes), schauten uns das Gekicke zwischen Luzern und dem FCZ an, und spielten dann eine Runde Monopoly.
Um es vorwegzunehmen: Ich habe verloren, bin sang- und klanglos untergegangen, und ich habe mir etwas dazu überlegt. Eigentlich ist doch Monopoly wie das Leben selbst. Man hat zwar einen freien Willen und die Freiheit zu Handeln, wie man gerne möchte, aber doch alles nur im Rahmen der äusseren Umstände. Im Spiel ist es das, was du würfelst und welche Karten du ziehst, im Real Life die Dinge, die ohne deinen Einfluss passieren. Du brichst dir ein Bein. Du wächst im falschen Umfeld auf. Ein guter Freund stirbt. Jemand wirft Bomben über deinem Dach ab.
Du kannst zwar immer das beste aus der Situation machen, manchmal schaffst du es auch aus einer Misere heraus. Doch wenn das Schicksal zu brutal zuschlägt, wenn alles gegen dich läuft, hast du ohne Hilfe nicht den Hauch einer Chance, etwas zum Positiven zu verändern. Als ich alles auf eine Karte setzte und darum voll ins Messer des Verderbens lief, begann ich, mit dem Schicksal zu hadern und zu jammern wie ein Kleinkind, während die Gewinnenden sich über den Erfolg freuten. War es beim letztes mal genau umgekehrt? Damals als ich gewonnen hatte? Irgendwie schon bitter, zu merken, dass man da nicht unbedingt der beste Spieler ist, sondern die Umstände für einen einfach günstig waren. Und bitter, sich dann anzuhören, man wäre für sein Glück voll und ganz verantwortlich.
Wenn ich’s mir recht überlege; Bertolt Brecht würde dieser Vergleich wohl sehr gut gefallen. Moment mal, vielleicht hat Brecht Monopoly sogar noch gekannt. Das Spiel wurde 1934 zum ersten Mal verkauft, da war der gute Bertolt gerade mal 36 (er starb 1956). Egal, ich schweife ab.
Ich glaube, mit Spielen kann man einiges über das Leben und auch seine Mitspieler dazulernen. Michi zum Beispiel scheint mir der einzige, der Niederlagen einigermassen mit Fassung trägt, und bei Siegen cool bleibt. Wir andern beiden neigen zu emotionalen Höhenflügen bei Siegen und depressiver Niedergeschlagenheit bei sich abzeichnenden Niederlagen. Nun, so ist das Leben ;)

Montag, Juli 17, 2006

"Dieser Platz ist zu klein für uns beide..."

Im Nachhinein ist man immer schlauer. Wie beispielsweise mein geschätzer Freund und Mitbewohner Tinu, der meinte, Zinedine Zidane hätte Knochenbrecher Materazzi erst nach dem Spiel verschlagen sollen. Ich bin auch der Meinung. Oder wenigstens die Zähne rausschlagen können hätte er ihm, da er ja die Karriere beendet hat und die höhe der Spielsperren keine Rolle mehr spielt. Doch so ist er halt wiederum nicht. Zizou ist kein Schläger.
Nun, er war für Moment ein Kopfstosser und die Aktion hatte durchaus ihre positiven Seiten. Erstens: Sie war straight. Kein Anzeichen von Feigheit auszumachen. Kein In-Die-Eier-Klemmen, kein zufälliger Schlag mit dem Ellenbogen bei einem Kopfballduell, und kein Fuss in die Eier (hust*rooney*hust) bei einem „übermotivierten“ Tackling. Es war, was es war; Auge in Auge: eine Attacke als Antwort auf mehrere sehr verletztende Beleidigungen gegen seine Schwester und Mutter und als Konsequenz die Bestrafung, die rote Karte. Dazu passt, dass er es bis heute keine reue zeigt, denn so würde er „dem Sack noch recht geben“. Zidane ist einer von den Typen, bei dem man nicht meinen muss, man könne seiner Schwester etwas antun und dann nach einem günstig laufenden Prozess mit einer milden Strafe davonkommen.
Die Aktion hat etwas in uns aufgerüttelt. "Zidane, der Sympathische, der Bescheidene... der Gute. Wie konnte er nur? Mir würde so etwas nie und nimmmer passieren“ ging uns allen durch den Kopf. Doch so ist es nicht... wir haben alle unsere schwachen Punkte, wir haben alle unsere Grenzen. Und Mister Miyagi weiss: in der 108. Minute des WM-Finals 2006 kam diese Grenze zum Vorschein. Wir alle, die wir uns für so unfehlbar, so überlegt, so In-Allen-Situationen-Beherrscht hielten, hätten uns in diesem Moment in Zidane wieder erkennen sollen. Wiedererkennen und an unsere Menschlichkeit erinnert werden sollen.
Der Kopfstoss war auch ein Arschtritt in die unspektakuläre, saubere, reibungslose, blitzblank glänzende, taktisch perfekte, schon fast langweilige WM, eigentlich ein Arschtritt in unsere heile Welt. Und das ist auch nicht immer schlecht.
Materazzi behauptet, er sei ein grosser Zidane-Fan, hätte sein Leibchen noch im Schrank. Sein Idol sei aber so arrogant auf dem Spielfeld buhuhuhu, dass er sich zu solchen Ehrverletzungen hinreissen liess. Was ist denn los? War da jemand neidisch auf den Erfolg seines Idols, den letzten grossen Fussbalmagier an einer WM voller Taktik und Mauern und Sicherheitsfussball? FIFA-Boss und selbsternannter Sonnenkönig Blatter erwägt, ihm die Auszeichnung des besten Spielers der WM abzuerkennen. Soll er doch, wahre Grösse braucht weder Diplom noch Staubfänger. Ehre, wem Ehre gebührt. Tu vas nous manquer, Yazid!

Sonntag, Juli 16, 2006

The Last Shave

United we stand, united we fall... Tja, Jungs... das wird wohl euer momentanes Moto sein. Es war ja auch ziemlich blöd gegen den selbsternannten Wettkönig anzutreten. Viel spass bei kratzigen Stunden und pennerhaftem Look! ;)


Zur Erinnerung: The Last Shave (Bild)

Nun melde ich mich auch mal zu Wort, denn der Tag meines Triumphs ist da. Am meisten WM-Matchs richtig getippt! Und jetzt bin ICH der Sieger! Wer sonst? ;) Naja da stellt sich die Frage ob ich ein so grosser Sieger bin wenn sich die Mitbewohner nicht rasieren dürfen. Es ist eigentlich eine Wette mit keinen Gewinnern und 2 Verlieren und eigentlich ziemlich blöd, aber mir kann's ja egal sein. :) Der Spass fängt jetzt erst an, zu mindest für mich. Ich hoffe nur das Ihr Bartwuchs ein wenig stärker ist als Ihre Trefferquote ;)

Für alle Angehörige und Freundinnen spreche ich mein herzliches Beileid aus. Aber seht positiv, endlich sehen Sie mal ein wenig Erwachsen aus...

In dem Sinne, Adios Bartheros!

THE CHAMPION, Flasher

Sonntag, Juli 09, 2006

Wöu ig ä Büezer bi

Wieder auf dem Weg nach Zürich. Der Kanton Aargau zieht an mir vorbei - hinter mir das Berner Oberland. In meinem Rucksack dreckige Unterhosen, stinkende Socken, meine Steuererklärung die schon längst fällig wäre und neben mir eine halb volle Flasche Bier. Meine Finger sind noch dreckig, verschlissen, geziert von Schnittwunden und Platern. Doch eins nach dem anderen. Am 26. Juli (Vor 2 Wochen) musste ich kurzfristig in mein Zivildienst einrücken: Katastrophenbehebung in Grindelwald. Nur leider wusste ich vor zwei Wochen noch nichts davon und bin daher erst am Dienstag hinaufgefahren. Ich sollte mir wohl wirklich mal eine Agenda zulegen. Naja, that's me... Ich will mein Leben so spannend wie möglich gestalten. An dieser Stelle wäre der Spruch mit der Schachtel Schkolade angebracht, nicht wahr?

Egal, kaum war ich oben, drückte man mir einen Pickel in die Hand und ich fing an heruntergestützte Felsbrocken, welche zum Teil tief in der Schlammschicht vergraben sind, aus zu heben. Wer mich kennt, wird sich das kaum vorstellen können. Ich als "Sprienzel", als wohl unsportlichste Person im ganzen Lande am Büezä. Aber ich glaube ich hab einige mit meinen Leistungen Überrascht. Doch was wirklich taff war, waren die unzähligen Partynächte mit den Jungs. "Wär cha feschtä, cha ou büezä" - so sagt man da oben, denn nicht nur in der RS wird einem das Saufen beigebracht. Anscheinend mussten wir unseren Ruf als Zivi-Weicheier hier oben mit dem Saufen aufpeppen. Ja, im tiefsten berner Oberland denkt man Anders. So wurden wir des öfteren, wenn auch halbironisch gemeint, als halbe Männer bezeichnet. Der Abwart unserer Unterkunft meinte sogar was uns fehlen würde wäre ein anständiger, Bajonettschwingender Korporal der uns Manieren beibringen solle. Dem hätte ich am liebsten ins Gesicht gekotzt! Ich glaube wir haben einen bleibenden Eindruck im Dorf hinterlassen. Wenn auch des öfteres nicht unbedingt im positiven Sinne. Doch Dankbarkeit, vor allem von der Seite der Bergbauern, bekamen wir klar zu spüren. Gutes Essen und ein schier unbegrenzter Nachschub an Büezerjoghurt. Merci!

In allem und ganzen, eine tolle Erfahrung. Doch mehr als 2 Wochen hätte ich diesen Spass wohl kaum ausgehalten. Wir Asiaten vertragen nicht so viel Alkohol.